Freitag, Mai 02, 2008

Kreuzberg: 1 Mai die Angst ist weg!

In Berlin trafen sich um 13 Uhr die ersten Leute zur „Revolutionären 1 Mai – Demo. Organisiert von Maoisten aus dem türkischen Umfeld. Plakate vorweg waren viele geklebt allerdings war das Plakat Phantasielos – ein reines Textplakat. Die Zahl der Teilnehmer an der 13 Uhr-Demo war deutlich rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. So cirka zu Beginn 1000 Leute oder auch nur 800 dann Abstrom vieler zur May-Parade. Die Demo schrumpfte auf cirka 300 Leute. Vielleicht mal Kritik und Selbstkritik üben und bei den Klassikern lesen wie man Propaganda und politische Arbeit leistet.


Um 18 Uhr füllte sich der Platz am Kottbusser Tor tausende von Demonstranten warteten geduldig auf den Beginn der Demo. Die zog dann durch Kreuzberg in der Stärke von cirka 8000 Leuten. Die eigentlichen Akteure liefen auf den Gehwegen und gegen Ende der Demo wurden dann Glascontainer umgeschmissen und kleine Feuerchen entzündet. Wie aus der Presse zu lesen war ist der Polizeipräsident Dieter Glietsch wie jedes Jahr auch in Partystimmung mit bei gewesen was ihm diesmal nicht so gut bekam.
Was neu ist: dass in Berlin, am 1 Mai, die Leute beim Auftauchen der Bullen, nicht mehr wegrannten, im Gegenteil sie verbalisierten ihre Wut lautstark. Es kam auch zu einzelnen Aktionen – meistens Bierflaschen, deren entleerter Körper nun Richtung Grün-Müll entsorgt wurde. Greiftrupps in Zivil und in Uniform griffen immer wieder ziellos Einzelne Menschen aus der Menge heraus um sie wegzuschleifen, dabei wandten sie massiv Gewalt gegen die Festgenommen an. Befreiungsaktionen fanden keine statt man verhielt sich stattdessen eben verbal. Es waren viele junge Menschen da aber auch andere Altersgruppen feierten mit am ersten Mai gegen Staat und Kapital. Das Maifest selber war und blieb den Unpolitischen vorbehalten die auch nicht registrierten wenn ein Greiftrupp an ihnen vorbei Festgenommene schleppten.

Bilanz: Die Menschen haben die Angst verloren die ist ein gutes Zeichen. Was noch fehlt ist die gegenseitige Verbundenheit die spontane Kommunikation, der Austausch von Adressen und das Überwinden der Vereinzelung.

Ausdruck dieser Schwäche ist das unreflektierte Laufen durch das Fest ohne den geringsten Versuch der Überzeugung, des Mitnehmens der "unpoliitsch feiernden".







Über allem stand: Selbstdarstellung bei gleichzeitiger Vereinzelung.










13 Uhr Demo und Polizeiterror nach der 18 Uhr Demo!


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